Drinking beer since zweitausendvier

03.03.2015

Weihenstephaner Hefe Weissbier

PREMIUM BAVARICUM
seit fast 1000 Jahren...




Ich bin ja immer noch kein Weizenexperte. Der kräftige Hefegeschmack und das weiche, milde und süßliche Aroma macht es für mich zu einem Außenseiter unter den Gebräuen, die sich Bier nennen dürfen.

Doch wer die Vielfalt liebt, sollte natürlich keine Sorten vernachlässigen, weshalb ich mich heute an diesen Klassiker wage (von dem einige sagen, es sei das beste Hefeweizen der Welt).

Es handelt sich um das Hefeweizen aus der ältesten (geschichtlich belegten) Brauerei der Welt. Mit dem (umstrittenen) Gründungsdatum von 1040 A.D. liegt man damit nur 10 Jahre vor der ältesten Klosterbrauerei der Welt, im Kloster Weltenburg.

Um das Gelände der ehemaligen Staatsbrauerei ist mittlerweile ein Hochschul- und Forschungszentrum entstanden, in dem seit Jahrhunderten im Bereich der Landwirtschaft und Brauerei geforscht wird.

Doch nun zum interessanten Teil. Das Weihenstephaner fällt durch sein einfaches und betont traditionelles Etikett auf, was auf mich schon ein wenig überholt wirkt. Besonders die Farbwahl ist eher zweckmäßig. Doch die inneren Werte zählen...

Im Glas satt orangegolden und trüb mit langsam sprudelnder Kohlensäure. Dabei ist die Schaumkrone zunächst sehr schön, da besonders fein, aber nicht besonders langlebig.

Es riecht beim öffnen überraschend betont bananig, eingeschenkt dann etwas schwächer: Weich, frisch hefig, mit Phenol oder Nelke.

Der Antrunk ist weich und angenehm, voll und frisch. Dieses Weizen vermittelt ein sehr sattes Mundgefühl, mit angenehm zurückhaltender Kohlensäure. Im Mittelteil fruchtig und hefig mit Banane, süßlich. Kaum überraschend, aber auch nicht enttäuschend. Zum Abgang wird das Bier etwas säuerlich, dieses steht der Süße entgegen, bis es schließlich mit einer sehr milden Bittere ausklingt.

Ebenso wie beim Andechser setzt sich das Weihenstephaner positiv von der Konkurrenz ab: Nicht zu dünn, nicht zu wässrig, nicht zu süß, nicht übertrieben bitter oder säuerlich. Ein schön volles Mundgefühl mit der nötigen Fruchtigkeit und frisch schmeckender Hefe. Dabei sehr ausgewogen und rund.

In der Erinnerung war das Andechser noch ein wenig fruchtiger, was auch gefiel. Dafür schmeckte es aber nicht so satt. Hier wird wohl ein Nachtest für Klärung sorgen müssen. Wobei Klärung angesichts der naturgegebenen Trübung dieser Biere vielleicht nicht das Ziel sein sollte :)






Wo gefunden: In gut sortierten Getränkemärkten

Teuer??: Müssten knapp unter 1€/Flasche gewesen sein. Dafür in Ordnung!

Nochmal?: Hier macht man nicht viel falsch. Wer Lust auf ein anständiges Weizen hat, kann sich hierauf verlassen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen