Drinking beer since zweitausendvier

07.01.2016

Rogue Brewing Mocha Porter & Juniper Pale Ale

Für den Schurken, der in jedem von uns steckt...





"Dedicated to the Rogue in each of us", so bewirbt die Rogue Ales aus Newport, Oregon ihr Bier. Aus eigenem schurkischem Interesse habe ich dieser Tage mal zwei ihrer Biere probiert.

Die Flasche mit dem Stern und dem revolutionär posierenden Biertrinker ist schonmal schick und einprägsam, in der Hand ein schäumendes Dunkelbier.

In der Flasche nimmt man einen intensiven Geruch wahr, süßlich hopfig und schokoladig-malzig. Dunkle Früchte und Röstaromen.

Im Glas dann nicht mehr ganz so intensiv, dafür optisch überzeugend, mit einer zunächst stattlichen bräunlichen Schaumkrone (der größte Teil verfliegt) und dieser komplett dunklen, nahezu schwarzen Farbe. Ganz dunkelbraun, trüb, hübsch.

Schmackhafter süßlicher Antrunk. Wenig Kohlensäure, aber mit feiner, sanfter Konsistenz und Textur. Etwas Hopfenaroma, vor allem macht sich im Mittelteil aber das schokoladige Malz breit. Röstig, schokoladig. Gegen Ende Karamell, Toffee. Sahnig. Im Abgang nochmal kurz Hopfen, dann geht es zum angenehm bitteren und langanhaltenden Nachgeschmack. Dieser ist auch von Röstaromen geprägt und hält das Karamell noch etwas länger am Gaumen.

Das Ganze finde ich so weit ziemlich rund und angenehm. Eine klebrige Note und der etwas zu dünne Körper trüben den Eindruck jedoch ein wenig. 

Die Sahnig-karamelligen Geschmäcker sind für meinen Gaumen ein Novum im Biergeschmack, passen aber gut zu der dunklen Sorte.
Man hätte nur, um der Besonderheit etwas mehr Nachdruck zu verleihen, dem Bier mit einer noch kräftigeren Röstmalz-Basis und vielleicht einer Spur mehr Alkohol die nötige Fülle verleihen können.

Eine schöne Sache, muss man aber nicht unbedingt importieren.

Denn tolle röstige Biere gibt es bei uns in Deutschland ja auch.












Wenn das Mocha Porter speziell war, dann ist das hier einfach verrückt - ein Pale Ale mit Wacholder? Ich stelle mir vor wie jemand ein Glas Gin in ein Bierglas tauchen lässt ("U-Boot") und frage mich: Kann das klappen?

Der Rogue von der ersten Flasche ist nun ein Holzfäller, der vor einem Wacholderbusch posiert. Witzig gemacht, und guter Wiedererkennungswert, da die Etiketten sich ansonsten kaum unterscheiden.

Riecht zunächst wie ein übliches Pale, wenn auch minimal süßlicher, und stechend. Lecker und hopfig, etwas rau.

Orangegoldene Farbe mit fluffiger, nicht sehr langlebiger Schaumkrone.

Geschmacklich haut es einen erst mal von den Socken. Holzige Malzbasis trifft auf feinen Hopfen, der vom Wacholder übertrumpft wird. Dieser übernimmt die zweite Hälfte und den Abgang, und ist holzig und an Tannen erinnernd, dabei medizinisch-bitter.
Diese Bittere erinnert an Gin und ist sehr langanhaltend. Sehr sehr trocken.
Während der Antrunk frisch daher kommt schafft es nur ein Anflug von Hopfen in Nase und Gaumen, bevor das heftige Wacholderaroma sich breit macht. Dieses ist zwar kräftig aber ansonsten fehlt hier meiner Meinung nach die Würze.

Textur ist leicht ölig und angenehm. 

Wer auf sehr bittere, sehr trockene Biere steht, und das Besondere sucht, wird hier mit Sicherheit bedient.
Für mich fehlte Würze, ein wenig Süße, und etwas voller hätte es auch sein können, um dem heftigen Wacholder gerecht zu werden.

Interessant fand ich es zwar. Ich würde es aber nicht jedem empfehlen, mein Fall war es nicht.





Wo gefunden: Bei Bier&Beer in Düsseldorf.

Teuer??: Knapp 3-4€ die Flasche bei uns sind aufgrund der Importkosten vertretbar.

Nochmal?: Also das Juniper Pale Ale war überhaupt nichts für mich. Das Mocha Porter vielleicht, wobei Porter nicht unbedingt meine präferierte Sorte ist. Gerne etwas anderes aus dieser Brauerei.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen