Drinking beer since zweitausendvier

05.01.2015

Benediktinerabtei Plankstetten: Dinkel & Dunkles

Das neue Jahr hat begonnen, und nach einer kurzen Reparaturpause geht es heute weiter mit einem Doppeltest.
Diese Biere stammen aus den Altmühltal, von dessen Schönheit ich mich diesen Sommer zum Zweiten Mal überzeugen konnte  ☺



Dinkel Naturtrüb

Und erneut geht es um Getreidesorten. Nach dem kurzen Exkurs neulich über Emmer-Bier, hier nun ein mit Dinkelmalz gebrautes Bier.

Entgegen der auf dem Etikett vermittelten Idee ist dieses Bier aber nicht tatsächlich in der Abtei in Plankstetten gebraut, sondern wird vom Riedenburger Brauhaus "in der Tradition des Klosters" gebraut. Dafür stammen Dinkel und Gerste aber aus dem ökologischen Anbau des Klosterguts.

Das Dinkel kommt in einer netten Prägeflasche mit Kragen, das Etikett ist zweifarbig und etwas konservativ gehalten, mit dem Wappen der Abtei. Auf der Rückseite gibt es auch noch ein Foto und ein wenig Beschreibung des Klosters. Schlicht, aber gefällt. Auf der Seite oben das Zitat von Hildegard von Bingen: "Dinkel ist das wertvollste Getreide..." Na denn!

Macht eine sehr schöne Figur im Glas: Bräunlich-orange, getrübt, sehr feinperlend, mit einer schmalen prickelnden Krone. Diese ist jedoch eher kurzlebig.

Der Geruch ist von sehr fruchtiger und frischer Hefe, mit säuerlichem Malz und einer Spur Ester oder Alkohol.

Leichter, hefiger Antrunk mit weniger, dafür sehr feiner Kohlensäure. Fühlt sich etwas dünn an. Im Mittelteil mit etwas warmen Malz, schließlich säuerlicher Abgang mit wenig bittere. Irgendwie sehr salzig. Nachgeschmack etwas pappig. Aber der Übergang von der fruchtigen Hefe ins Malz ist lecker.

Insgesamt ein okayes, weil etwas unkonventionelles Bierchen. Anfangs frisch, am Ende leider eher laff, der salzige Geschmack stört. Aber die Hefe schmeckt.












Dunkles Naturtrüb

Nun wird es dunkler, aber nur etwas. 

Gleiche Flasche in braun, immernoch schlicht und schön, diesmal mit einem Hinweis auf die besondere Bedeutung von dunklem Bier in der Brautradition der Mönche.

Ebenfalls getrübt, fällt das Dunkel eher dunkelorange bis braun aus. Hier ist die Schaumkrone aber deutlich schneller verschwunden.

Dieses riecht recht gehaltvoll, süßlich und röstig nach Malz, lecker, aber riecht auch ein bisschen nach Mist. Dennoch hauptsächlich lecker.

Auch hier ist der Antrunk recht leicht, mit feiner aber geringer Kohlensäure. Schon kommt der Mittelteil mit leckerem, süßlichen Malz, das sich bis in den Schluss zieht. Auch hier fällt der Schluss leider wässrig aus. Bitterkeit etwas deutlicher, was einen anhaltenderen Nachgeschmack als beim Dinkel erlaubt. Aber doch sehr ähnlich. Dafür nicht so salzig.

Alles in allem tut etwas mehr Malz manchmal gut, ändert aber wenig an der Wässrigkeit. Das Dunkel macht nicht viel verkehrt, aber auch nicht alles richtig. Ebenfalls OK.






Wo gefunden: Mal wieder ein Schwestergeschenk - danke!

Teuer??: Wer weiß?

Nochmal?: Alles kann, nichts muss.

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