Drinking beer since zweitausendvier

29.10.2014

Neuseeländische Biere

Auch Kiwis trinken Bier!

Zunächst einmal möchte ich mich bei meinem Kollegen Sascha bedanken. Dieser hat mir netterweise die folgenden Biere aus dem wohl recht empfehlenswerten Kiwi Pub aus Berlin mitgebracht. Danke!


Tui East India Pale Ale


Beginnen wir also mit dem TUI East India Pale Ale. Hierbei sage ich schonmal vorweg, dass es nicht schmeckt, wie man es von einem IPA erwarten würde.

Aber zunächst zum Äußeren. Das Flaschendesign und die Aufmachung gefällt mir sehr gut. Auf dem rötlich-goldenen Etikett ist ein Vogel zu sehen (kein Kiwi) der wohl als Wappentier dient, sowie die Signatur von Henry Wagstaff, dessen Geschichte auf dem hinteren Etikett erzählt ist.

Ein nettes Detail dieser Biere ist, dass in jedem Kronkorken ein kleiner Fun Fact eingedruckt ist. In meinem stand: 
Can chocolate kill dogs? A.: Yes.
Beim Lesen des Etikettes verwundert mich der geringe Alkoholgehalt von nur 4%. Besonders für ein IPA ist das sehr ungewöhnlich, da durch die zusätzliche Hopfung auch mehr Alkohol entsteh(en sollte).

Ich schenke ein, um der Sache auf den Grund zu gehen. Die Farbe ist ebenfalls ungewöhnlich für diese Sorte, rötlich-braun mit einer feinen weißen Schaumkrone, die fast sofort verfliegt.

Es riecht nach... wenig, nur entfernt malzig.
Antrunk ebenfalls schwach, malzig mit Honig. Extrem leichter Körper.
In der Mitte weich und süß, mit feinsprudeliger Kohlensäure. Etwas metallisch. Kaum eine Spur von Hopfen, sehr seltsam. 
Der Abgang ist sehr wässrig ohne Bitterkeit. Schmeckt fast nach nichts, ein Bier wie ein Softdrink.

Es ist letztendlich ein Bier für Leute die kein Bier mögen. Die süßliche Honignote mit der kaum vorhandenen Bitterkeit machen es trinkbar, schmecken tut es mir aber nicht. Mit einem IPA hat es leider gar nichts zu tun. Selbst wenn man kein IPA erwartet, wird man hier enttäuscht, weil es einfach nach so wenig schmeckt. Sehr sehr schade.








Monteith's Summer Ale


Auch dieses Bier kommt daher mit einer netten, lockeren Aufmachung. Das Etikett ist etwas rustikal-sommerlich, und man erhält eine nette Prägeflasche, sowie wieder eine Anekdote auf der Rückseite:
There's one long-standing rule at our West Coast brewery: Always drink your mistakes. For some reason there are always a lot more mistakes just before Christmas.
Als eingefleischter Westeuropäer verstehe ich zunächst den Witz nicht, bis mir auffällt: Dieses Summer Ale gehört bei den Kiwis zu Weihnachten, da es dort um die Zeit Sommer ist... Geografie 4-, setzen.

Aber nun zum entscheidenden Teil, der Verkostung.

Im Glas ist das Summer Ale dunkelgelb bis orange, mit einer feinen weißen Schaumkrone, die sich lange hält.

Geruch nach Citrus und Ingwer, es erinnert an Radler.

So süß schmeckt es zum Glück nicht - obwohl auch hier Honig schon auf dem Etikett angegeben ist. Der Antrunk ist spritzig und frisch, mit Ingwergeschmack, Citrus und leichtem Honigaroma. Die fluffige Schaumkrone verstärkt diesen frischen Eindruck. Dieser setzt sich in der Mitte fort, und eine gewisse ungewohnte Bitterkeit ist vorhanden, von der ich mir noch nicht sicher bin, ob sie vom Ingwer oder vom Hopfen kommt. Durch den Honig und den Ingwer erinnert der Geschmack auch ein wenig an Kaugummi...

Im Abgang ist es allerdings ein wenig muffig, und der Körper ist wie beim Tui wässrig und etwas laff. Hier passt es aber zur Sorte. 

Ein interessantes Bier. Erfrischend und trinkbar, ein bisschen mehr von allem hätte aber nicht geschadet: Mehr Frische, mehr Bitterkeit, etwas mehr Körper. Nur nicht mehr Ingwer - davon ist nun wirklich genug da :)








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